brief des tages:
Die Macht geht vom ganzen Volk aus.
„Gaga für MAGA, oder: Warum 45 gleich 47 ist“, taz vom 7. 11. 24
Nun haben wir den Salat. Wie es dazu kam, gilt es genau zu erfassen. Es läuft auf die Erkenntnis hinaus, die Demokraten waren nicht demokratisch genug. Das Narrativ von der gespaltenen Nation machten sie sich zu eigen, um sich selbst als Versöhner und Sachwalter der wahren Demokratie zu gerieren. Tatkräftige Unterstützung leistete die Popkultur. Diese ist, wie der Name schon sagt, volkstümlich, sollte aber nicht mit dem Volk selbst verwechselt werden. Die Plädoyers von Taylor Swift, Lady Gaga, Michelle Obama, Arnold Schwarzenegger und Bruce Springsteen suggerierten, das Volk zu sein – allein der Wahlausgang lehrt etwas anderes: in der Demokratie geht die Macht vom ganzen Volke aus.
Joe Biden war gesundheitsbedingt den Anforderungen einer zweiten Amtszeit nicht mehr gewachsen. Dann, als dieses deutlich wurde, eine Lösung mit heißer Nadel zu präsentieren, war keine gute Idee. Die Demokraten stecken vor allem durch ihre eigenen Fehler in einer tiefen Krise.
Lüder Stipulkowski, Dörverden
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