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Jede Stunde zählt

Mit einer groß angelegten Kampagne wollen die Waldorfschulen dringend benötigte Lehrkräfte gewinnen

Der Mangel an Lehrkräften betrifft sowohl Waldorfschulen als auch das staatliche Schulsystem. Deshalb gibt es seit Jahren Bemühungen, Sei­ten­ein­stei­ge­r:in­nen anzuwerben, um dem Unterrichtsausfall entgegenzuwirken. Waldorfschulen haben es dabei allerdings noch schwerer als staatliche Schulen – denn deren Pädagogik erfordert eine zusätzliche Qualifikation.

Eine neue, im September 2023 gestartete und bundesweit angelegte Kampagne spricht insbesondere bereits ausgebildete Lehrkräfte und Sei­ten­ein­stei­ge­r:in­nen an. „Jede Stunde zählt“ wurde vom Bund der Freien Waldorfschulen entwickelt und informiert auf der Website der Kampagne grundlegend über Waldorfpädagogik, Berufsbilder und Ausbildungswege. Vor allem aber lässt sie praktizierende Wal­dorf­leh­re­r:in­nen zu Wort kommen, die über ihren vielseitigen Berufsalltag, die Arbeit mit den Schüler:innen, ihre Motivation und ihre Erfahrungen berichten.

Für Sei­ten­ein­stei­ge­r:in­nen gelten je nach Bundesland unterschiedliche Anforderungen an die Qualifikation. Zusätzlich müssen angehende Wal­dorf­leh­re­r:in­nen eine waldorfpädagogische Ausbildung machen, die an einer entsprechenden Hochschule als Vollzeitstudium, in mehreren Blöcken, als Fernstudium oder berufsbegleitend absolviert werden kann.

Eine besondere Gruppe der Sei­ten­ein­stei­ge­r:in­nen sind Lehrkräfte, die bereits an staatlichen Schulen unterrichtet haben, dann aber zur Waldorfpädagogik wechseln. Diesen Weg ist auch Lena Zech gegangen, die nach dem Referendariat sogar bereits verbeamtet war. In einem Interview des Bildungsmagazins NEWS4Teachers erläutert sie die Motive für ihre Entscheidung. Der ganzheitliche Lernansatz, die besondere Wertschätzung für Schü­le­r:in­nen und Lehrkräfte sowie die Flexibilität bei der Vermittlung der Lerninhalte waren für sie einige der Beweggründe für den Wechsel: „Diesen Schritt sollte man sich gut überlegen, aber für mich war klar, dass ich im staatlichen Schulsystem nicht glücklich geworden wäre.“

Cordula Rode

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