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american pieDas Traumfinale

Bei den Baseball-World-Series treffen die New York Yankees auf die Los Angeles Dodgers

Etwas Besseres konnte der Major League Baseball nicht passieren. Nächsten Freitag kommt es zum Auftakt der Finalserie, den World Series, zum Aufeinandertreffen der beiden größten Schwergewichte dieser Liga. Man könnte denken, dies sei nichts Besonderes. Historisch betrachtet ist das auch richtig, das Duell zwischen den Los Angeles Dodgers und den New York Yankees ist in der Playoff-Geschichte der MLB die meistgespielte Paarung. Das letzte Mal allerdings begegneten sich die beiden Teams im vorigen Jahrhundert, 1981 um genau zu sein.

Entsprechend groß ist die Euphorie bei den Baseballfans in den USA seit Sonntag, als die Dodgers ihre Halbfinalserie mit einem 10:5-Erfolg gegen die New York Mets für sich entschieden. Es war der vierte Sieg im sechsten Spiel. Die Yankees hatten zuvor ihren Halbfinalgegner, die Cleveland ­Guardians, schon nach fünf Spielen (4:1) bezwungen.

„Wie kann man sich als Baseball-Fan nicht darüber freuen?“ fragte Dodgers-Infielder Max Muncy. „Wir reden hier über zwei der größten Franchises. Die größten Stars in diesem Sport. Wir haben Shohei, Freddie und Mookie. Auf der anderen Seite haben wir Aaron Judge, Giancarlo, Juan Soto, Gerrit Cole.“

In den vergangenen Jahren konnte die MLB nicht Schritt halten mit den Wachstumsraten der Footballer (NFL) und der Basketballer (NBA), der beiden anderen großen Sportarten in den USA. Das liegt vor allem daran, dass im Ausland, wo die größten Wachstums­potenziale liegen, Basketball und Football deutlich populärer sind. Mit dem Giganten­duell zwischen den New York Yankees und den Los Angeles Dodgers kann für Baseball mächtig getrommelt werden. USA Today schrieb: „This is Magic Johnson versus Larry Bird. This is Muhammad Ali versus Joe Frazier. This is Jack Nicklaus vs. Arnold Palmer. This is Coke vs. Pepsi.“

In Japan braucht es keine Werbung für die Finalserie. Mit den Dodgers fühlen sich die sowieso baseballbegeisterten Japaner auf besondere Weise verbunden, seitdem ihr Superstar Shohei Ohtani dort vergangenes Jahr einen Rekordvertrag unterschrieb. Sein Ja-Wort für zehn Jahre waren den Dodgers 700 Millionen Dollar wert. Es ist das weltweit höchste Profi­gehalt. Das Geld scheint gut angelegt zu sein. Es bescherte den Dodgers umgehend 10 Sponsorenverträge mit japanischen Unternehmen. Sein Ziel sei es, sagte Ohtani damals, „eine World-Series-Parade in die Straßen von Los Angeles zu bringen.“ Es könnte gleich im ersten Jahr gelingen. Sein Team geht leicht favorisiert in die Finalserie, auch weil sie bei maximal sieben Spielen eine Partie mehr vor eigenem Publikum austragen dürfen.

Ohtani hat seinen Wert auch sportlich unterstrichen. 50 Homeruns, 50 gestohlene Bases wies seine individuelle Spielstatistik bereits Mitte September aus. Solche Werte hatte in der Geschichte der MLB noch kein Spieler in einer Saison vorzuweisen. Dass der 30-Jährige nach der World Series zum MVP, dem besten Spieler der Saison, gewählt wird, ist aber noch längst nicht ausgemacht.

Bei den Yankees spielt der 32-jährige Aaron Judge eine herausragende Saison. Auch dieser direkte Vergleich zwischen Judge und Ohtani lässt die Herzen der Baseballfans höher schlagen. Beide stehen zum ersten Mal im Finale.

Vergangene Saison fiel Judge zeitweise wie etliche seiner Teamkollegen verletzt aus, weshalb der Rekordmeister nicht einmal die Playoffs erreichte. Jetzt träumt man in New York nach einer fünfzehnjährigen Spanne der Erfolglosigkeit davon, endlich den 28. Titel feiern zu können. Angesichts der riesigen Fangemeinde der Yankees dürften die Festlichkeiten opulent ausfallen. Johannes Kopp

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