: Wenn die letzten Stufen doch zu viel sind
Staunend stehen wir zwischen hunderten Touristen hoch oben auf der Bastei und bewundern die Aussicht auf die romantisch sich dahinschlängelnde Elbe. Es ist Tag zwei unserer Hütten-Wanderung auf dem Malerweg im Elbsandsteingebirge, und der Muskelkater in den Beinen ist nach dem anstrengenden Aufstieg über sehr viele Treppenstufen nicht weniger geworden. Zum Glück ist der Weg abwechslungsreich, das lenkt ab von den Schmerzen. Immer wieder bleiben wir stehen, um bizarre Felsformationen, im Dunst verhangene Berghänge oder Fliegenpilze zu betrachten – und den armen Beinen eine Pause zu gönnen.
Wenn es wenigstens nur bergauf und bergab ginge! Aber nein: Die Sachsen haben ordentlich Treppen in ihren Wald gebaut, hier durch eine enge Schlucht herunter, dort einen steilen Berg hinauf. Nach vier Tagen in diesem Treppen-Gebirge brennen Kniekehlen, Waden und Oberschenkel bei jedem Schritt. Zurück an der Elbe nehmen wir im Dorf Schmilka die Fähre rüber zum Bahnhof. Der Regionalzug kommt. „Wollen wir oben sitzen wegen der Aussicht?“, fragt meine Freundin. Nein danke, sage ich. Zu viele Stufen. Susanne Memarnia
Elbsandsteingebirge
Mittelgebirge beiderseits der Elbe zwischen Děčín in Nordböhmen und Pirna in Sachsen. Der Malerweg ist ein Wanderweg im sächsischen Teil. Seinen Namen erhielt er, weil Caspar David Friedrich und andere Maler sich von der Landschaft inspirieren ließen.
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