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48 wohnungslose Menschen laut Diakonie gestorben

Nach Angaben der Diakonie sind mindestens 48 Menschen ohne Wohnsitz in den vergangenen elf Monaten in Hamburg gestorben. Der tägliche Kampf ums Überleben auf der Straße, Drogenkonsum und unbehandelte chronische Erkrankungen führten in eine Abwärtsspirale, teilte die Diakonie anlässlich des morgigen Tags der Obdachlosen am Mittwoch mit. „Die medizinische Versorgungslage für Menschen, die keinen Versicherungsschutz haben, ist ungenügend“, sagte Stefanie Koch vom Diakonischen Werk. So könnten gut behandelbare Krankheiten schnell zum Tod führen. Koch fordert den Ausbau einer niedrigschwelligen fachärztlichen und psychiatrischen Versorgung für obdachlose Menschen. (dpa)

Gedenktafel eingeweiht

In Hannover erinnert nun eine Gedenktafel an das ehemalige „Judenhaus“ in der ­Herschelstraße 31. „Ich freue mich, dass es endlich zu diesem Gedenken gekommen ist“, sagte die Zeitzeugin Ruth Gröne am Mittwoch. Die 91-Jährige lebte als Kind zwei Jahre lang mit ihren Eltern zwangsweise in dem Haus, in dem zwischen 1941 und 1943 150 Menschen untergebracht waren. 1941 mussten mehr als 1.200 hannoversche ­Jüdinnen und Juden ihre Wohnungen räumen. Sie wurden gezwungen, in sogenannte „Judenhäuser“ zu ziehen. Seit 1957 hat der Sozialverband auf dem Grundstück seine Landesgeschäftsstelle. (epd)

Atommüll in Gorleben bekommt eine Mauer

Das Atommüllzwischenlager Gorleben,­ in dem 113 Castorbehälter mit hochradioaktiven­ Abfällen lagern, wird mit einer zusätzlichen Schutzwand gegen mögliche Terrorangriffe gesichert. Die Bauarbeiten hätten bereits ­begonnen, sagte die Sprecherin der bundeseigenen Gesellschaft für Zwischenlagerung. Aktuell erfolgten die Bauarbeiten für die Schutzwandfundamente. Atomkraftgegner halten den Bau der Mauer für unzureichend, die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg spricht von „rausgeschmissenem Geld“. Die Schutzwand schütze weder vor Drohnenangriffen noch vor Flugzeugabstürzen, sagte der Sprecher Wolfgang ­Ehmke. Sinnvoller wäre ein ­Neubau des Zwischenlagers in Form eines Bunkers. (epd)

Schuldnerberatung braucht Geld

Schuldnerberatungsstellen, Wohlfahrtsverbände und die Verbraucherzentrale demonstrieren am Donnerstag, den ­17. Oktober­ um 9 Uhr vor dem Landeshaus in Kiel für eine auskömmliche Finanzierung der Schuldnerberatung in Schleswig-­Holstein. Viele Beratungsstellen arbeiteten am ­Limit und müssten wegen massiver ­Kostensteigerungen ihre Angebote einschränken, teilte die ­Diakonie Schleswig-­Holstein am ­Mittwoch mit. Gleichzeitig gerieten immer mehr ­Menschen in die Überschuldung und seien dringend auf ­Beratungsstellen angewiesen. (epd)