: Wenn letztlich doch was verpasst wird
Noch ist Sommer, die Ferien in Berlin sind vorbei, es ist aber eine Weile hin, bis die Freibäder wieder schließen. Im Neuköllner Columbiabad bahnt sich ein scheinbar ganz normaler Tag an. Nur wenige Kinder, denn die meisten sind ja in der Schule, auf der Liegewiese gibt es Platz. Doch irgendwie scheint dieser Montag ungewöhnlich zu sein. Ungewöhnlich heiß. Ungewöhnlich, dass hier eine Bühne aufgebaut ist. Es wird auch langsam ungewöhnlich voll.
Vor allem viele junge Menschen strömen in das Bad. Immer mehr Menschen werkeln an dieser Bühne herum. „Bist du auch so aufgeregt wie ich?“, fragt ein Teenager seinen Freund. Der nickt nur. Aufgeregt wegen was? Etwa wegen der Rutsche? Eine junge Frau erwähnt am Telefon was von „Poolparty“ und „das wird cool!“
Berlin-Neukölln
161.700 Einwohner*innen.
Wenn Peter Fox in seiner Berlinhymne „Schwarz zu Blau“ vom „dringlichen Bock auf Bagdads Backwaren“ singt, hat er da natürlich die Sonnenallee – die „arabische“ Straße im Ortsteil – im Sinn.
Es wird zu laut, zu voll, zu unentspannt, also gehe ich. Auf dem Weg nach Draußen kommt mir ein großer, blondroter Mann mit Brille entgegen, er läuft mit weiteren zwei Männern in Richtung Bühne. Am nächsten Tag erfahre ich, dass dieser Mann Peter Fox war. Und dass er die Neuköllner Jugendlichen erst am Morgen zu einem spontanen Pool-Konzert eingeladen hatte. Derya Türkmen
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