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Archiv-Artikel

Stromstoß für Berlin und die Mark

Förderung Vier deutsche Regionen werden als „Schaufenster Elektromobilität“ besonders gefördert. Auch Berlin und Brandenburg wurden ausgewählt. Hier soll erprobt werden, was Elektroautos brauchen

Die Massentauglichkeit von Elektrofahrzeugen soll künftig auch in Berlin und Brandenburg besonders gefördert werden. Wie das Bundesverkehrsministerium am Dienstag mitteilte, wurden vier deutsche Regionen als „Schaufenster Elektromobilität“ ausgewählt, darunter neben der Hauptstadtregion auch Vorhaben in Niedersachsen, Baden-Württemberg und Bayern/Sachsen. Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) sagte, dies werde erheblich zum Aufschwung der Elektromobilität in Deutschland beitragen.

Die Regionen sollen über drei Jahre insgesamt 180 Millionen Euro Förderung bekommen, pro Region maximal 50 Millionen Euro. Das genaue Fördervolumen für einzelne Projekte sei noch nicht festgelegt. Vorgesehen ist, umfassende Konzepte zu erproben, etwa zu Ladestationen oder E-Auto-Parkregelungen.

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) bezeichnete die Entscheidung als „wichtiges verkehrs- und industriepolitisches Signal“ für Berlin. „Die Hauptstadt ist nun auf dem Weg hin zu einer Metropole, in der neue Formen der Mobilität beispielhaft verwirklicht werden.“ Öffentliche und private Akteure in Berlin und Brandenburg sollten eng zusammenarbeiten.

Ramsauer bekräftigte, dass deutsche Hersteller eine bedeutende Rolle im wachsenden Geschäft mit Elektroautos spielen sollten. Ziel der Regierung ist, dass bis 2020 mindestens eine Million Elektroautos auf den Straßen unterwegs sind. „Mehr als die Hälfte der Fahrzeuge sollte aus deutscher Produktion kommen“, sagte Ramsauer. Es geht um Konzepte nicht nur für batteriegetriebene Pkw, sondern etwa auch für Elektroräder oder -busse.

23 Bewerbungen geprüft

Die Entscheidung beruht auf Empfehlungen einer 13-köpfigen Jury aus Wissenschaftlern und Fachverbänden, die die 23 Bewerbungen geprüft und bewertet hatte. Als „Schaufenster“ seien jene großangelegten regionalen Demonstrations- und Pilotvorhaben ausgewählt worden, „in denen die innovativsten Elemente der Elektromobilität an der Schnittstelle von Energiesystem, Fahrzeug und Verkehrssystem gebündelt und deutlich – auch international – sichtbar gemacht werden“, schrieb das Verkehrsministerium.

Elektroautos gelten als deutlich weniger umweltschädlich als solche mit Verbrennungsmotoren. Wie gut die Ökobilanz wirklich ist, hängt aber vor allem davon ab, wie der benötigte Strom erzeugt wird: ob er aus Atom- oder Kohlekraftwerken stammt oder zum Bespiel aus Windkraft- oder Wasserkraftanlagen. (dapd, taz)