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Sterne, Käse, Poesie

Von Laurentius zu Laurentius zu Laurentius

Alles hängt mit allem zusammen, dachten wir, als wir am Dienstag die Meldung der Weltraum-Agentur dpa lasen: „Sternschnuppenregen erwartet – Perseidenschwarm bei klarem Himmel gut zu sehen.“ Es ist also wieder so weit. Ab nächste Woche ist wie immer Mitte August Sternschnuppenzeit. Dabei fiel uns ein, dass die Augustmeteore im Volksmund auch „Laurentiustränen“ heißen. Der Name erinnert an den Heiligen Laurentius, der am 10. August des Jahres 258 unter der Herrschaft des römischen Kaisers Valerian den Märtyrertod starb. Seither regnete es der Legende zufolge an diesem Tag stets feurige Tränen. Und einem Laurentius begegneten wir gerade erst auf dem Wochenmarkt, als der offenbar gebildete Käsehändler uns ein Stück von einem „Laurentius-Käse“ schenkte – mit der Bemerkung, der sei benannt nach dem Heiligen. Weit gefehlt, Käsemann! Wissen wir es inzwischen doch besser. Denn das pikante Gedicht von einem Käse ist benannt nach Laurentius von Schnüffis, der 1633 bis 1702 lebte und der wohl bedeutendste Barockdichter Österreichs war. Er stammte aus dem Käseort Schnüffis und wurde 1682 von Kaiser Leopold I. für sein wohl wichtigstes Werk, „Mirantisches Flötlein“, zum poeta laureatus gekrönt. Und so finden Sterne, Käse und Poesie zueinander.

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