: Der Dorfheilige
Als Vorsitzender der Deutschen Fußball-Liga (DFL) ist Reinhard Rauball ein Topfunktionär, und gegenwärtig dürften seine Gedanken auch bei den Verhandlungen um die TV- und Internetrechte für die DFL sein. Es geht um 2 Milliarden Euro für die nächsten vier Jahre, aber es ist bestimmt nicht so, dass Rauball angesichts solcher Zahlen schwindelig wird. Er war 2005 im Verbund mit dem Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke maßgeblich an der Rettung des Klubs beteiligt. Seine aktuelle Amtszeit als Klubvorsteher ist die dritte. Das erste Mal kam Rauball 1979 die damals zweifelhafte Ehre zu – er rettete den Klub vor dem Konkurs. Auch in seiner zweiten Amtszeit von 1984 bis 1986 standen kaufmännische Klimmzüge an, um die Pleite der Borussia zu vermeiden – zwei Erfahrungen, die hilfreich, aber doch eine Fingerübung waren im Vergleich zu dem, was 2005 zu bewerkstelligen war. Gut rechnen kann Rauball, Dortmund ist quasi schuldenfrei. Felix Magath, der mit seinen Wolfsburgern am Samstag die Borussen empfängt, muss nicht gut rechnen können – er lebt in Wolfsburg in einer Art sozialer Hängematte des Fußballs. Aber Tabellenführer ist er trotzdem nicht.