Eiserner Vorhang wird Grünes Band

NATURSCHUTZ Das Gebiet der früheren deutsch-deutschen Grenze wird Biotop- und Waldverbund

Das „Grüne Band Eichsfeld-Werratal“ soll Herzstück eines Biotop- und Waldverbundes mitten in Deutschland werden. Die Heinz-Sielmann-Stiftung hat am Donnerstag auf Gut Herbigshagen bei Duderstadt den Bewilligungsbescheid für das länderübergreifende Naturschutz-Großprojekt erhalten.

Der 130 Kilometer lange Abschnitt der früheren innerdeutschen Grenze sei Lebensraum vieler bedrohter Tier- und Pflanzenarten und müsse erhalten werden, sagte der künftige Präsident des Umweltbundesamtes, Jochen Flasbarth. Der Bund, die Sielmann-Stiftung sowie die Länder Niedersachsen, Thüringen und Hessen finanzieren das Projekt mit insgesamt rund elf Millionen Euro.

Das Projekt sei ein „Meilenstein für den Natur- und Artenschutz in Deutschland“, sagte die Stiftungsratsvorsitzende Inge Sielmann. Das Grüne Band sei ein „entscheidendes Verbindungsteil“ des nationalen Naturerbes an der früheren innerdeutschen Grenze.

Zunächst will die Sielmann-Stiftung einen Pflege- und Entwicklungsplan für das mehr als 31.000 Hektar große Gebiet erarbeiten. Anschießend ist eine Beteiligung von Bürgern, Verbänden und Behörden vorgesehen. Schließlich sollen voraussichtlich von etwa 2011 an entlang der ehemaligen Grenze zwischen Bad Sachsa im Südharz und Treffurt im Hainich zahlreiche Biotope angekauft werden, um sie zu erhalten. Andere Flächen sollen renaturiert werden.

Ziel des Projektes sei es auch, einen länderübergreifenden Biotopverbund zu realisieren, sagte die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Beate Jessel. Das Grüne Band Eichsfeld-Werratal sei zwischen Harz, Hainich und hessischem Bergland eine „zentrale Drehscheibe des Waldverbundes in Deutschland“. Es habe eine herausragende Bedeutung für bedrohte Arten wie Wildkatze oder Luchs.

Das gesamte Grüne Band auf dem Gebiet des früheren Eisernen Vorhanges hat eine Länge von 1.393 Kilometern. (dpa)