brief des tages:
Versichert gegen Sintflut?
„Süddeutschland überflutet“, taz vom 3. 6. 24
Als Folge des Klimawandels ist das sogenannte „Jahrhunderthochwasser“ in Süddeutschland längst zum „Jahrzehnthochwasser“ in der Nähe von Flüssen mutiert. Und was fordert Bayerns Ministerpräsident Markus Söder? Neben bestürzter Anteilnahme, schneller und unbürokratischer Hilfe die Einführung einer Pflichtversicherung für Elementarschäden, damit die Bürger nicht auf ihren Kosten sitzen bleiben. Auf diesem Wege verlagert Markus Söder das Problem des ständigen Hochwassers aber auf jeden einzelnen „pflichtversicherten“ Bürger. Denn die jeweilige Versicherung wird natürlich die Beiträge zur Elementarversicherung bei Hochwasser in den gefährdeten Regionen sehr viel höher ansetzen als in weniger gefährdeten Gebieten. Viele Bürger werden sich daher eine Elementarversicherung in real bedrohten Hochwassergebieten überhaupt nicht leisten können. Es helfen nur ein angepasster Hochwasserschutz mit wesentlich stabileren und höheren Dämmen, eine effektivere Gebäudesicherung im Katastrophenfall, die Renaturierung von Flüssen und keine Genehmigung mehr von Neubauten in Flussnähe. Roland Klose, Bad Fredeburg
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