piwik no script img

Wenn die Muse auch mit den Wahlen zu tun hat

Es ist nicht so, dass Müllrose nichts hätte. Da ist der See, um den sich das Landstädtchen anmutig schmiegt. Es gibt ein Museum und bald auch ein Naturparkhaus. Und natürlich ist da das Schützenhaus. Nur kulturellen Genuss, den suchte ich in dem Städtchen bislang vergeblich.

Bis da diese Einladung im Briefkasten lag. Ein neues Festival. Gewidmet Franz Liszt. Hochkultur in Müllrose – wie konnte das sein?

Es war die Musikschule. Müllrose hat eine Außenstelle der Schule in Frankfurt (Oder), und deren Leiter, Christian Seibert, ist zugleich ein gefragter Pianist. Warum also nicht etwas zurückgeben an die Region, dachte er sich und schlug das „Panorama-Festival“ vor. Im Schützenhaus von Müllrose wurden Seibert und seine Frau Jung Won Seibert-Oh mit stehenden Ovationen gefeiert.

In der Pause hörte ich, ob das nicht auch mit der Kommunalwahl zu tun habe. Ob der Bürgermeister sich so seine Wiederwahl sichern wolle. Ob das Geld wirklich gut ausgegeben sei?

Müllrose

4.700 Ein­wohner*innen.

Der brandenburgische Erholungsort ist umgeben von drei Seen und gilt als Tor zum Naturpark Schlaubetal. Neben dem Heimatmuseum entsteht derzeit das Besucherzentrum des Naturparks.

Erst dachte ich: Nein, bitte nicht. Jetzt denke ich: Wenn Kultur in Müllrose wahlentscheidend ist, fliegen ihm ebenso meine Sympathien zu wie den beiden Musikern. Uwe Rada

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen