Schießerei auf offener Straße

NEUKÖLLN Ein Streit über den Bürgerkrieg in Syrien eskaliert. Der Schütze entkommt

Ein Streit unter arabischstämmigen Männern über den Bürgerkrieg in Syrien ist in der Nacht zu Donnerstag in Berlin-Neukölln eskaliert. Ein 36 Jahre alter Mann soll vor einem Lokal in der Sonnenallee um sich geschossen haben. Verletzt wurde niemand, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Der mutmaßliche Schütze konnte flüchten. Polizisten nahmen drei Männer fest und fanden in der Nähe die mögliche Tatwaffe.

Wie es genau zu den Schüssen vor dem arabischen Café kam, ist Gegenstand der Ermittlungen. Nach bisherigen Erkenntnissen stritten am Mittwoch kurz vor Mitternacht etwa 10 bis 15 Männer über die syrische Politik, als es zu der handfesten Auseinandersetzung kam. Als sich der Streit der beiden Konfliktparteien auf die Straße verlagerte, soll der 36-Jährige auf einen 56-Jährigen geschossen haben. Von dem Schützen fehlte jede Spur.

Drei Festnahmen

Polizisten sperrten den Tatort weiträumig ab und nahmen zwei 20-Jährige und einen 25-Jährigen fest, die zu der flüchtenden Tätergruppe gehören sollen. Sie wurden vernommen. Die Ermittlungen wegen versuchten Totschlags werden vom Landeskriminalamt für organisierte Kriminalität und Bandendelikte geführt.

Damit kam es innerhalb kurzer Zeit zu einer weiteren Schießerei in Neukölln. Erst vor einer Woche hatte ein Unbekannter an der Rudower Straße nahe dem Krankenhaus Neukölln auf eine fünfköpfige Gruppe geschossen. Dabei wurden ein türkischstämmiger 22-Jähriger getötet sowie zwei 16 und 17 Jahre alte Jugendliche russischer beziehungsweise arabischer Herkunft schwer verletzt. Der 22-Jährige wird an diesem Freitag auf dem islamischen Friedhof in Berlin-Neukölln beigesetzt. (dpa, dapd)