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Wenn Pogotanzen die Generationen verbindet

Aus der tiefen sächsischen Provinz, wird verkündet, komme die Punkband her. Das sei gerade nicht einfach, sagt der Sänger. Die Kneipe des Hausprojektes in der Leipziger Stockartstraße explodiert in jubelndem Applaus.

„Mutti besuchen, Kaffee und Kuchen“, kreischt der Sänger ein paar Minuten später in sein ­Mikrofon.

Zwei Frauen, die wie fast alle hier schwarze Kapuzenpullis tragen, werfen sich dabei bedeutungsvolle Blicke zu und lächeln sich an. Die eine ist kleiner als die andere und älter. Davon abgesehen aber ähneln sich die beiden Konzertbesucherinnen sehr: Nase, Stirnfalten, glänzende Augen … sieht alles gleich aus bei ihnen. Mutter und Tochter? Vielleicht sogar wie die Band auf der Bühne aus der Provinz?

Das Konzert läuft weiter. Bei „Yuppie-Schweine!“ geht es mit dem Pogo richtig los. Die Frauen sind sofort dabei: Die größere stößt die kleinere, Tochter gegen Mutter. Diese stößt zurück. So geht das eine Weile, dann fallen sie sich in die Arme. Die Mutter reicht der Tochter bis zur Brust. „Nie, nie, nie wieder Arbeit“, singen sie hüpfend zusammen. Und alle anderen singen gleich mit.

Leipzig-­Connewitz

19.800 Ein­wohner*innen.

Der Stadt­teil gilt als krawallig und unangepasst. Dem südlichen Teil der Stockartstraße bescherte die „Bild“-Zeitung mal die Schlagzeile: „Das sind Deutschlands gefährlichste 80 Meter!“

Luciana Ferrando

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