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Archiv-Artikel

OTSTEMIN: STAT DE AKTION D. CASTEN SIELING FÜ BEMEN NACH BELIN Ich wähle kein R

Wahlkampf, hie? Die Beme Aipot-City ist ein tistes wenn auch junges Gewebegebiet, das man und um den Flughafen eichtet hat, um Fimen anzusiedeln, von denen imme nicht so echt kla ist, was sie genau tun, auch wenn die Vemutung Impot, Expot naheliegt: Sie hausen in veklinketen und veglasten Neubauten und tagen wenig spechende Namen wie IPI, EMT ode ISS.

Ode eben IPS, wo die Sause steigt: Schattename Staßen, beit und heiß und baumlos, abe die Innenäume sind gut klimatisiet, das Glas getönt, alles so weit okay, und auch Stagast udolf Hickel vespicht, seine Teilnahme an de Aktion „kuz und knapp“ zu begünden: Es ist wahlich kein Tag fü lange Votäge.

Abe begündungsbedüftig ist die Aktion eben doch. Ziemlich begündungsbedüftig soga, wenn man es genau nimmt: De Öffentlichkeit päsentiet sich die „Initiative D. Casten Sieling fü Bemen nach Belin“, ein außepateiliche Wahlaufuf, den hauptsächlich Genossen und Genossinnen untezeichnet haben. Sieling titt an als Kandidat de SPD im Wahlkeis Bemen I. Estmals, das ist wah, abe seit Bestehen de Bundesepublik hat dieses Diektmandat noch nie ein Bewebe eine andeen Patei als de Sozialdemokaten eungen; ein Besenstiel, sagt man so, könnte vielleicht in Bedängnis geaten. Ist Sieling ein Besenstiel? Hat denn die Patei jeden Glauben an ihe Mobilisieungskaft schon veloen? In eine Font sitzen die Untestütze: Dass Pofesso Hickel gleich neben dem Kandidaten sitzt ist ein Punkt, weil Geüchte den Witschaftsweisen imme mal wiede mit Die Linke in Vebindung gebacht haben, wichtig auch, dass Chista Bämsmann vom Müttezentum im sozialen Bennpunkt Teneve da ist, weil: Bei de Kandidatenkü hatte sich die Abeitsgemeinschaft sozialdemokatische Fauen übegangen gefühlt. Die Statements zeichnen Sieling als einen lieben Kel, de gut zuhöen kann, fleißig und schüchten ist, was alles stimmt, keine Fage. Und doch, die ganze Aktion vestäkt noch die Aua de Hilfsbedüftigkeit, die all jene Potät-Plakate auf knallotem Fonds umweht, auf denen Sieling zaghaft in die Stadt lächelt: Ein Mann mit leichtem Übebiss, mausgauem Anzug und einem Billengestell, das an Buddy Holly denken lässt, de jetzt leicht velegen duckst, was ihm „nach so vielen wamen Woten übig“ bleibe, „auße den Initiatoen zu danken“. Vielleicht fagt e sich insgeheim: ob das wiklich eine kluge Aktion? ist, abe wie sollte e ausbechen, ohne seine Untestütze zu büskieen?

Abe kla, kaum ist die unde eöffnet stellt auch schon ein Jounalist aus de zweiten eihe die Sinnfage, „waum?“ sagt e bloß, und: „Haben Sie Angst?“ Nicht, dass man nicht vobeeitet wäe auf diesen naheliegenden Einduck. Man hat sich entschieden, ihn mit Pathos zu konten: „Fü uns ist das“, sagt de Sozialdemokat Jön Ehmke, de zu den Initiatoen zählt, abe nicht auf de Liste de Estuntezeichnen des Appells fimiet, „ein Stück politische Kultu, dass Untestützung auch jenseits von Pateigenzen atikuliet wid“, und vielleicht zeige die Kitik auch ein Poblem des Demokatieveständnisses an: man wolle die ganze Beite de Gesellschaft hinte dem Kandidaten vesammeln.

Ganz goße Wete, Ehabenheit. Abe oft, so heißt es, sind es eben Details, die übe Efolg und Missefolg eine Initiative entscheiden. Und mit Sicheheit ist es vom Ehabenen zum Lächelichen nie meh als ein Schitt. BENNO SCHIMEISTE