das wetter: Die böse Sieben
Herr Albert glaubte nicht an die böse Sieben: Er wusste, dass es sie gibt. Mit sieben musste er sich endlich einschulen lassen, mit 14 war er reif fürs Jugendstrafrecht gewesen und bekam für einen Ladendiebstahl gemeinnützige Arbeit in einem Altenheim aufgebrummt, und mit 21 wanderte er für einen Raubüberfall, bei dem er 28 Euro aus der Ladenkasse erbeutete, in den Knast. Mit 35 änderte er sein kleinkriminelles Leben, wurde Kneipier und sein bester Kunde, war mit 42 alkoholabhängig und hatte einen Berg Schulden, weshalb er das Lokal schloss und sieben Jahre von Sozialhilfe lebte. Mit 49 heiratete er die Angestellte vom Sozialamt und landete in der Ehehölle. Nach sieben Jahren reichte es seiner Frau, sie warf ihn raus. Sieben Jahre lebte er auf der Straße, mit 63 bekam er Krebs, und an seinem 70. Geburtstag starb er. Noch Fragen?
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