brief des tages:
Bauern und die Bürokratie
„Die Zukunft nicht nur im Büro bestellen. Ein Bauernhofbesuch“, taz vom 5. 2. 24
Bei den porträtierten Unternehmen handelt es sich um größere Ackerbaubetriebe, genau die Betriebe, die in den letzten beiden Jahren von den Erhöhungen der Lebensmittelpreise mit Abstand am stärksten profitiert haben. Was bewegt die porträtierten Bauern? Das Grundwasser unter den von ihnen bewirtschafteten Flächen ist extrem mit Nitrat belastet. Der Staat musste im Interesse der Volksgesundheit eingreifen. Dabei scheint es nun zu Ungereimtheiten und Ungerechtigkeit gekommen zu sein. Darüber kann man natürlich diskutieren. Was noch? Die vielen Regeln für die Landwirtschaft und die damit einhergehende Bürokratie. Aber rechtfertigen Klagen über zu viele bürokratische Regeln und Probleme bei der Umsetzung einer Nitratverordnung die Aussage, dass die deutsche Landwirtschaft am Abgrund und vor dem Aus steht? Die Bauern haben mit ihrem Protest völlig überzogen und rechnen damit, dass der Verbraucher beim Stichwort Bauer immer noch den Kleinbetrieb mit frei herum laufenden Hühnern, Schweinen, Kühen und Ackerbau im Kopf hat. Dieses Bild hat nichts mehr mit der Landwirtschaft in Deutschland zu tun. Roger Peltzer, Kerpen
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