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Universal im Streit mit Tiktok

Der US-Musikriese Universal hat angekündigt, Songs seiner Künstler von der Onlineplattform Tiktok entfernen zu lassen. Die Universal Music Group erklärte am Dienstag, beide Seiten hätten sich vor dem Auslaufen der bisherigen Vereinbarung am Mittwoch nicht auf einen neuen Vertrag geeinigt. Mit dem Ende der derzeitigen Vereinbarung werde Universal keine Inhalte mehr für die Video-Plattform lizenzieren. In einem offenen Brief erhob Universal schwere Vorwürfe gegen Tiktok. Der Erfolg des Tochterunternehmens des chinesischen Internetriesen ByteDance als eine der größten Onlineplattformen der Welt fuße „zum großen Teil auf der Musik, die von unseren Künstlern und Songwritern erschaffen wurde“, sagte Universal. „Tiktok will ein auf Musik basierendes Geschäftsmodell aufbauen, ohne einen fairen Preis für die Musik zu zahlen.“ So wolle Tiktok Künstlern nur einen „Bruchteil“ dessen zahlen, was andere vergleichbare Onlineplattformen zahlen würden, erklärte der Musikkonzern, der Künstler wie Taylor Swift, Bad Bunny, Sting, The Weeknd, Drake, Billie Eilish und Harry Styles unter Vertrag hat. So stehe Tikotok trotz des massiven Wachstums der Plattform nur für rund ein Prozent der Einnahmen von Universal. Tiktok habe im Verlauf der Verhandlungen gar versucht, Universal „einzuschüchtern“ und in einen Deal zu drängen, der weniger wert sei als der bisherige Vertrag, erklärte der Musikkonzern. So habe Tiktok „selektiv“ Stücke von noch wenig bekannten Universal-Musikern entfernt. Tiktok wies die Vorwürfe in einer Erklärung als „falsch“ zurück. Es sei „traurig und enttäuschend, dass die Universal Music Group ihre eigene Gier über die Interessen ihrer Künstler gestellt“ habe, so die Plattform. Universal verzichte auf die „kräftige Unterstützung einer Plattform mit deutlich mehr als einer Milliarde Nutzern“, die es erlaube, kostenlos Werbung für Musiker zu machen und neue Talente bekanntzumachen.

Jüdisches Museum Frankfurt mit Besucherrekord 2023

Das Jüdische Museum Frankfurt am Main hat im vergangenen Jahr mit knapp 100.000 Gästen einen Besucherrekord verzeichnet. Dies sei eine Zunahme um 30 Prozent gegenüber 2022 (76.400 Gäste), sagte die Direktorin Mirjam Wenzel am Mittwoch. Antisemitismus hat die Arbeit des Museums nach ihren Worten geprägt. Das Haus habe im vergangenen Jahr 14 Fälle von antisemitischen Äußerungen gemeldet und 5 der Polizei angezeigt. Es habe sich um Hakenkreuzzeichnungen, antisemitische Sprüche oder die Verunreinigung von Zitaten an der Gedenkstätte Großmarkthalle gehandelt.