„Die Tanzfläche ist voll“

Im Martinsclub ist donnerstags Disco

■ Pädagogischer Leiter der Behindertenhilfe MartinsclubFoto: Privat

taz: Kommen nur Behinderte zum offenen Nachmittag?

Thomas Bretschneider: Überwiegend ja, es sind aber auch Geschwister und Freunde dabei. Dazu muss man sagen, dass sich der Charakter des Nachmittags sehr verändert hat. Entstanden ist der aus der Idee, den Eltern zu einem freien Nachmittag zu verhelfen. Jetzt ist es eher ein offenes Kontaktreffen mit Disco bis 22 Uhr. Das zieht auch viele Nicht-Behinderte oder Grenzgänger, wie wir sie nennen, an, weil sich viele eine Disco sonst nicht mehr leisten können.

Wie alt sind die Leute?

Alle Altersgruppen zwischen 18 und 70. Insgesamt haben wir jedes Mal 70 bis 100 Leute.

Und die tanzen alle?

Ja, fast alle. Wenn der erste Ton zu hören ist, ist die Tanzfläche voll.

Und wenn es nach den Tänzern ginge, wäre nicht schon um zehn Schluss?

Länger geht das nicht, weil die meisten am nächsten Morgen wieder arbeiten müssen. Und die Heime sind dann schon zu.

Wer macht die Musik?

Das haben wir vor zwei Jahren in die Hände der Behinderten übergeben, es gibt ein Discoteam, das sich um die Musik und den Getränkeverkauf kümmert. Die Betreuer sind als Ansprechpartner für Probleme da. Viele leben ja in eigenen Wohnungen und sind froh, wenn sie jemand finden, der ihnen bei einem Antrag helfen oder ganz lebenspraktische Tipps geben kann. INTERVIEW: EIB

Offener Nachmittag ab 16 Uhr jeden Donnerstag, Martinsclub, Buntentorsteinweg 24/26