brief des tages:
Merz-Metaphern
„Markig, aber vage “, taz vom 28. 11. 23
Als Bundeskanzler Olaf Scholz eine Regierungserklärung zum Nachtragshaushalt abgab, reagierte CDU-Chef Friedrich Merz aggressiv. Scholz sei nur noch ein „Klempner der Macht“, meinte der Oppositionsführer verächtlich. Völlig daneben! Klempner ist doch ein ehrenwerter und wichtiger Beruf, vom Klempner bekommen wir eine funktionierende Heizung, eine Wärmepumpe und warmes Wasser aus dem Hahn. Ich finde die Wortwahl von Friedrich Merz ausnahmslos unterirdisch. Natürlich kann und darf man Kritik üben. Aber die Wortwahl von Merz ist einfach nur populistisch und beleidigend, sonst nichts. Damit macht er die AfD nur noch stärker. Seiner eigenen Partei hilft das auf Dauer jedenfalls nicht. Die Wähler*innen wählen dann trotzdem das Original, würde ich mal sagen. Dass die Ampelregierung nicht immer eine glückliche Figur macht, ist natürlich nicht gut, aber sie hat mehrere Krisen zu meistern oder versucht es zumindest. Da passieren leicht Fehler. Sicherlich nicht mehr als in der Regierungszeit CDU/CSU. Ich erinnere nur an den millionenschweren Kauf fehlerhafter Gesichtsmasken oder die Mautgeschichte von Dobrindt/Scheuer.
Lorenz Mayer, Alveslohe
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