: Durch tier und dünn
Wahrheit von lautmalerischer Fauna überwältigt
„Endlich wieder eine Schäferhundmeldung!“, bellte es gestern durch die vorherbstlichen Gemächer der Wahrheit: „Nach Bissen – Hund von Joe Biden nicht mehr im Weißen Haus.“ Sekunden später nur ein veritabler Schrei: „Krokodil-Skelett in Paket aus Russland gefunden und beschlagnahmt“! Mensch und Tier, Tier und Mensch, was war bloß los? Den ganzen Tag ging das so! Eine tierisch krasse Tickerdichte: „Bellende Herdenschutzhunde müssen nachts rein“, wuffte dpa etwa aus Münster. Wo „Commander, der Deutsche Schäferhund von US-Präsident Joe Biden“, hinverfrachtet wurde, wusste dpa allerdings nicht zu berichten, das ließ das Weiße Haus „offen“. Dann aber brach mit der „Fat Bear“-Wahl in Alaska endlich auch eine Bärenmeldung aus dem Ticker-Unterholz: „Pummeliger Jungbär nimmt erste Hürde“, so dpa aus Anchorage. Dass epd schließlich eine tierische Weihe spendete mit „Segen für Katze, Hund und Hamster im Bistum Osnabrück“ wurde nur durch eine letzte Meldung gekrönt: „Kiebitz ist ‚Vogel des Jahres‘ 2024.“ 120.000 Menschen haben ihn gewählt. Mehr schräge Vögel flatterten dann nicht mehr herein. Piep, brumm, wuff, kreisch …
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