: Gesellschaft soll sparen helfen
Bildungssenator Willi Lemke (SPD) hofft auf Einsparungen bis zu acht Millionen Euro durch Überprüfungen von Ausgaben durch eine GmbH, um seinen Haushalt zu retten
bremen taz ■ Wenn er wollte könnte Jürgen Mumdey Detektiv spielen. Der 50-Jährige ist seit 1. Juni Geschäftsführer der Gesellschaft für Bildungsinfrastruktur. Er und seine künftigen Mitarbeiter sollen alle Posten des Ressorts unter die Lupe nehmen. „Ich erhoffe mir dadurch Einsparungen von acht Millionen Euro“, sagt Bildungssenator Willi Lemke (SPD). Und Jürgen Mumdey setzt sich selbst unter Druck: „Das Ziel ist es, das nächstes Jahr zu erreichen.“
Wie das gehen soll, beschreibt Lemke an einem Beispiel. Er selbst hätte dafür gesorgt, dass der Schwimmunterricht für Grundschüler jetzt von Schwimmmeistern geleistet werde. Dadurch seien Lehrer entlastet worden, die Zahl der Schüler, die schwimmen könnten von 79 auf 86 Prozent gestiegen. „Finanzielles Einsparpotenzial: 30 Prozent“, so Lemke. Es sei nicht nötig, dass immer Lehrer Schüler anleiteten – auch wenn der Senator zugab, dass sich die Geister über den pädagogischen Wert der Betreuung stritten. „Die Gesellschaft muss jetzt prüfen, wo wir Leistungen günstiger einkaufen können“, sagt Lemke, „etwa Strom, Wasser, aber auch Gartenpflegearbeiten auf den Schulhöfen.“ Dadurch soll der Bildungshaushalt entlastet werden. Lemkes Ressort muss im kommenden Jahr über fünf Millionen Euro sparen. 2007 sind es sogar über 13 Millionen.
Die neue Gesellschaft wird sich an einem Gutachten aus dem vergangenen Jahr orientieren. Darin steht, dass die Gesellschaft auch die Computer-Unterstützung für die Schulen einkaufen, dazu die Mittel für Schulsport und Sonderschulen organisieren sowie Serviceleistungen koordinieren soll.
Mumdey wird seine Mitarbeiter aus der Behörde rekrutieren. Wer in die Gesellschaft wechsle, tue dies freiwillig, so Mumdey, der bis vor kurzem als Oberkreisdirektor der Wesermarsch tätig war. Erste Sparansätze in Bremen kann Mumdey noch nicht nennen, er muss sich erst in die Materie einfinden. Unklar bleibt, ob die Gesellschaft effektiver arbeitet als es die Behörde bisher vermochte. Denn nur wegen dieser Voraussetzung durfte die GmbH mit 25 Millionen Euro Treuhandkapital der Stadt gegründet werden ky