piwik no script img

GEMEINSAME DEMO GEGEN KRIEGBerliner Israelis und Iraner bitten Grass zum Protest

Mit einer gemeinsamen Demonstration wollen am Samstag Berliner Israelis und Iraner gegen einen Krieg zwischen ihren Heimatländern protestieren. Der Aufzug soll ab 14 Uhr vom Kottbusser Tor zum Rathaus Neukölln führen.

„Wir sind die ganzen Bombardierungsdrohungen leid, die beide Regierungen immer wieder gegeneinander aussprechen“, so Organisator Ori Ginatt, israelischstämmiger Berliner, zur taz. Mit dem Protestzug wolle man unterstreichen, dass es zwischen den iranischen und israelischen Bevölkerungen keinen Konflikt gebe. Die „Hetzkampagnen“ zielten darauf ab, von innenpolitischen Problemen abzulenken, so Ginatt. „Wir brauchen jetzt eine starke Opposition, damit die Kriegstreiberei nicht zum Krieg wird.“ Laut den Veranstaltern ist es der erste gemeinsame Aufzug von Israelis und Iranern weltweit. Erwartet werden 400 Teilnehmer. Berlin sei als Proteststandort ideal, so Ginatt, da hier viele Bürger beider Länder lebten und Deutschland ein wichtiger internationaler Akteur sei. Zudem liefere Deutschland Waffen an Israel. Seit sechs Jahren sei er deutscher Steuerzahler, so Ginatt. „Ich habe kein Interesse, dass von meinem Geld Waffen finanziert werden, die diesen Konflikt eskalieren.“

Die Veranstalter laden auch einen besonderen Gast ein: Günter Grass. Der Schriftsteller sei zwar kein besonders guter Dichter, so Ginatt. Mit seiner Warnung vor einem israelischen Angriff auf den Iran habe er aber „hundertprozent recht“. KO

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen