: Geschäftsfeld Campus
Studenten-Service ist eine Marktlücke – beweist Klaus Hoppes Dienstleistungsimperium an der Uni-Lüneburg
Nicht neu: Studenten haben ein Wohnungsproblem. Ihr Budget ist zu schmal, um hartgesottenen Vermieter zu beeindrucken. Und Wohnheimplätze sind rar. Nicht mehr ganz neu, aber weitgehend unbekannt ist: Es gibt eine Lösung.
Gefunden hat sie Klaus Hoppe in Lüneburg: „Bauen wir uns eben selbst ein Wohnheim,“ meinte der BWL -Student. Das war 1993. Heute ist Hoppe Geschäftsführer der gemeinnützigen Campus GmbH mit 30 festen Angestellten und 150 studentischen Mitarbeitern. Ihr Sitz: Das Unigelände. Schritt für Schritt hat er seine Idee des Wohnheimbaus in Selbsthilfe weiterentwickelt – zum Dienstleistungsunternehmen speziell für Studenten. Zuerst als Verein und später als gemeinnützige Gesellschaft bietet es Service rund ums Studentenleben an. Cafés, eine Ladenzeile, einen Copy-Service und ein Car-Sharing-Unternehmen.
Das landeseigene Studentenwerk, im Normalfall Monopolist für Uni nahe Dienstleistungen, kocht sein Süppchen nur noch in der Mensa: „Da kann man ohne Zuschüsse nicht rentabel arbeiten“ sagt Hoppe. Natürlich gibt es bei einer echten Firma auch mal ein echtes Scharmützel mit der Konkurrenz: Im Frühjahr fetzte sich die GmbH mit dem Studentenwerk vor Gericht. Das wollte ein neues Café nicht dem privaten Wettbewerber überlassen.
Die Campus GmbH deckt nicht nur eine gewisse Bandbreite an Nebenleistungen ab, die im Studium nötig sind, sie ist auch dort präsent, wo sie gebraucht wird: „Wir haben Glück gehabt, und konnten uns bei der Umwandlung des Geländes von einer Kaserne in eine Uni aktiv mit einbringen. Weil genug Platz da war, konnten nicht nur Hörsäle und Institute, sondern auch das ganze Drumherum vor Ort entstehen“, sagt Hoppe. Das Drumherum schließt eine Veranstaltungshalle nebst Kulturprogramm ein, das auch Menschen ohne Matrikelnummer offen steht: Klaus Lage, Ulli Tukur und Wiglaf Droste waren schon zu Gast. Weil das alles so erfolgreich ist, will Klaus Hoppe weiter expandieren: Nachdem Uni und Fachhochschule in Lüneburg fusioniert haben, hat er nun die Studenten der ehemaligen FH als Neu-Kunden im Visier.
Elke Schneefuß