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Happy End für Paora

Neuseeland scheißstürmt wegen Kiwi in USA

Kiwinachwuchsfoto: dpa

Ach, du lieber Schnepfenstrauß! Seit Tagen gibt es eine Riesenaufregung zwischen Neuseeland und den USA, die Alarmsirenen heulen schrill. Nachdem im Zoo von Miami ein Kiwi – nicht die Frucht, sondern der Nationalvogel Neuseelands – tagelang als Streicheltier für die Massen ausgestellt wurde, kochte die Seele Aotearoas. Das Vöglein namens Paora werde von den Amis bis aufs Blut gequält, dabei habe es „empfindliche Schnurrhaare“, werde aber „ausgelacht und wie ein Spielzeug zur Schau gestellt“, hieß es in einer Petition gegen den Zoo. „Kiwis sind unsere kostbaren Schätze, nicht Amerikas Spielzeug.“ Der Scheißsturm fegte vom Südpazifik über den Atlantik bis vor die Küste Floridas. Und die Floridianer ruderten zurück: „Zoo in Miami entschuldigt sich“, meldete gestern dpa aus dem Krisengebiet. Der Zoo dankte den Neuseeländern für ihre „Sorge, Liebe und Leidenschaft für diesen bemerkenswerten Vogel“. Künftig werde man „seine natürlichen Instinkte respektieren und unterstützen“. Wegen des kitschigen Happy Ends vergoss Vögelchen Paora im Zoo prompt ein paar Tränen und machte so seinem zweiten Namen Schnepfenstrauß alle Ehre.

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