: Punky Voodoo Queen
Es gibt düster und es gibt dunkel. Von diesen beiden Intensitätsvarianten hat sich Moonlight Benjamin für die Letztere entschieden. Auf ihrem fünften Album, „Wayo“, wird deutlich, warum sie von Promotern als haitianische Patti Smith beworben wird. Der Vergleich ist ehrenvoll, aber unnötig. Eher schon trifft es das der Sängerin ebenfalls angeheftete Etikett der Punky Voodoo Queen.
Moonlight Benjamin hat in der Kirche Gesang gelernt und ist tatsächliche Voodoopriesterin. Ihr Ornat und ihre Geste auf dem Cover suggerieren Obacht, aber die Musik ist fieberhaft einnehmend. Pfeifen, Drums, Perkussion, Gekicher eröffnen das Album. In allen elf Songs gibt es schwere Stromgitarren; sie erinnern an einen Spruch Captain Beefhearts: „Mit einer akustischen fängst du Kasper. Mit einer Mandoline Wendy. Aber mit der elektrischen kriegst du den Beelzebub.“ Drei Stücke lang ist das Album hochenergetisch, bis es sich zwischen flirrender Langsamkeit und nächtlicher Tollerei einpendelt. Robert Mießner
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