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Goldig, dieses Berlin!

Die Hauptstadt gießt mit purem Edelmetall

In Berlin fließen seit dem Regierungsantritt des Kai Wegners aus der Spandauer Vorstadt Milch und Honig. Ja, es ist wieder ein Herrliches, durch diese Ansammlung von Stadt zu laufen, die doch nie fertig wird, auch nicht unter einem CDU-Bürgermeister. Eine Stadt, in der sich demnächst wahrscheinlich die ach so bürgerliche Rechte auf endlich breiten Radwegen festkleben wird, damit diese von „Rad­rowdys“ auch ja nicht mehr benutzt werden können und endlich wieder freie Fahrt für ach so benachteiligte Automobilisten herrscht. In jenes vollumfänglich herrlich wunderbare Berliner Szenario passt hervorragend eine Meldung der dort ansässigen dpa, die uns jetzt schrieb: „Aufruf zum Wässern von Stadtbäumen in Mitte – ‚Goldene Gießkanne‘“. Demnach lobt das Bezirksamt Mitte eine „Goldene Gießkanne“ aus für das Menschlein, das am allermeisten einen Straßenbaum wässert und das auch noch „mit Foto“ dokumentiert. Stopp! Nun, wo Berlin wieder so reich ist, wäre es doch viel effektiver, ähnlich wie im Märchen „Tischlein, deck dich!“ vorzugehen. Heißt: Der Esel, nein, der Bürger, gibt auf den Befehl „Bricklebrit!“ vorne und hinten Goldstücke in Form von Wasserfontänen von sich. Nur so eine fantastische Idee. Ende der Durchsage aus dem goldigen Berlin.

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