WOLF RÄUMT UNTERBESETZUNG EIN : Kaum Frauen in den Chefetagen
Der Frauenanteil in den Chefetagen öffentlicher und teilöffentlicher Berliner Unternehmen ist weiterhin sehr gering. Wirtschafts- und Frauensenator Harald Wolf (Linke) räumte am Dienstag ein, dass der Frauenanteil in den Vorständen von 2004 bis 2009 nur von 8,8 auf 10,1 Prozent gestiegen sei. „Wir haben hier eine gravierende Unterbesetzung“, sagte Wolf nach der Sitzung des Senats. Erfolgreicher sei der Senat bei der Besetzung der Aufsichtsräte, die für die Kontrolle der Vorstände und Geschäftsführungen zuständig sind. Hier sitzen inzwischen rund 39 Prozent Frauen auf den Posten, für die das Land Vorschlagsrecht hat. 2004 waren es noch 16 Prozent.
Wolf betonte, für die Auswahl der Vorstandsmitglieder oder Geschäftsführer müssten mehr Frauen gesucht und gefunden werden. Eine Verdoppelung des Anteils weiblicher Spitzenmanager auf 20 Prozent sei „wünschenswert und machbar“. Das Landesgleichstellungsgesetz werde jetzt so geändert, dass in Zukunft auch Spitzenmanager für Landesunternehmen nicht nur von sogenannten Headhuntern, sondern auch öffentlich mit Stellenanzeigen gesucht werden. (dpa)