: Wenn die Mobilitätswende wieder ausgebremst wird
Was waren das für sonnige Tage an der Ostsee! Und jetzt sollte auch noch der Zug zurück nach Berlin quasi für umsonst sein, weil just am Ende dieses 1.-Mai-Wochenendes das Deutschland-Ticket startete. Also bloß rein in den RE3 in Stralsund und drei Stunden lang entspannt all die Erinnerungen noch einmal … Eine Lautsprecherdurchsage unterbricht leider die Idylle: Wegen eines Fahrzeugschadens sei der vorderste Wagen zu räumen – unser Wagen. Ein paar Minuten später: Trotz Umzugs gehe es erst mal gar nicht weiter.
Das passiert, als der RE3 gerade in Greifswald gehalten hat. Dort wird er nun, Deutschlandticket hin, Mobilitätswende her, noch zweieinhalb Stunden länger stehen. Auch ein Totalausfall scheint möglich. Immerhin lässt es sich aussteigen und in der Abendsonne flanieren.
Greifswald
59.300 Einwohner*innen.
Die Stadt in Mecklenburg-Vorpommern ist gut für romantische Momente: Hier wurde der Maler Caspar David Friedrich geboren.
Auf dem Bahnsteig wird derweil Unterhaltung geboten: Da – koppelt der Lokführer die Lok von hinten nach vorne um. Nichts mit Bluetooth und digital, alles per Hand. Technikaffine Männer stehen daneben und gucken genauso begeistert zu wie kleine Kinder. Das dauert seine Zeit, aber schließlich fährt der Zug weiter – immer unter so einer Art Damoklesschwert: Hält er bis Berlin durch? Er hält. Stefan Alberti
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