piwik no script img

taz Salon Was Bremen will

SPD-Landeschef Reinhold Wetjen verteidigte sein Bildungsressort, als es im taz Salon am Dienstag um die Bremer Bildungsmisere ging: „Wir haben auf Bundes- und auf Landesebene alles versucht, Kindergrundsicherung, Mindestlohn, Wohngelderhöhung – doch die CDU hat das sabotiert.“ Linken-Fraktionschef Nelson Janßen will für Bildung mehr Geld pro Kind ausgeben. Im Vergleich zu den anderen Stadtstaaten liegt Bremen damit ganz hinten. „Doch eine Kinderarmutsdiskussion ohne Umverteilung ist sinnlos“, so Janßen. Laut Wetjen ist der Hebel nicht mehr Geld, sondern mehr Personal – durch Quereinstiege solle die Lücke geschlossen werden. Man sei nicht vorbereitet gewesen auf 15.000 Kinder, die seit 2015 nach Bremen gekommen sind.Franziska Tell von den Grünen erwiderte, man könne den Schuleinstieg besser vorbereiten, indem man sich auf steigende Geburtenzahlen vorbereite und mit Migration rechne. Einig waren sich Wetjen und Tell mit Wiebke Winter (CDU) darüber, ein verpflichtendes Vorschuljahr einzuführen, um Kindern gleiche Startchancen zu ermöglichen. Dem Fachkräftemangel wollen sowohl die Linke als auch die FDP mit der Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen entgegenwirken.Und wie gelingt die Mobilitätswende? Während die FDP auf grüne Technologien setzt und das Auto nicht zurückstecken soll, kritisiert die Grüne Tell diese Maßnahmen als nicht ausreichend für den Klimaschutz. Vor allem nachts und in den Randbezirken müsse der ÖPNV besser und effektiver werden, sind sich Grüne, Linke, CDU und SPD einig. Höhere Parkgebühren und mehr 30er-Zonen sollen aus Sicht der SPD aber nur mit der Beteiligung der Beiräte und der Bevölkerung umgesetzt werden – und das dauere nun mal seine Zeit.In den nächsten taz Salons spricht Gilda Sahebi über ihr Buch „Unser Schwert ist die Liebe“ mit einem feministischen Blick auf die Revolution im Iran – am 30. 5. in Hamburg (Kulturhaus 73), am 8. 6. in Bremerhaven (Buchhandlung Hübner) und am 13. 6. in Bremen (Lagerhaus). Mehr Infos unter taz.de/salon Foto: Kay Michalak/Fotoetage

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen