das wetter: Flauberts Wort
Dass Gustave Flaubert über jedes Wort nachgrübelte und zufrieden war, wenn er am Tag einen Satz vollendet hatte, wunderte Herr Zuber sehr. Er selbst war auch ein Romancier, aber ein skrupulöser! Nicht so schlampig wie der Franzose! Herr Zuber dachte den ganzen Tag nur über das eine passende Wort nach und war zufrieden, wenn er nach zwei Wochen einen Satz beisammen hatte. Nach siebzig Jahren hatte er rund 2.000 makellos formulierte Sätze für sein kleines, feines Romandebüt geschafft und brauchte jetzt nur noch die Sätze für das überraschende Finale. Gleich der erste Satz des Schlusskapitels, in dem alle Handlungsstränge wie von Zauberhand zusammenlaufen und sämtliche Menschheitsfragen in vollendeter sprachlicher Gestaltung ihre gültige Antwort erfahren sollten, würde … – da starb Herr Zuber! Auch eine Überraschung.
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