: Große böse Wulffs
Boulevard-Raubtiere erzürnen Niedersachsen
Was ist los im Bauernbundesland Niedersachsen? Droht Deutschlands tiefschwärzeste Scholle etwa ins finstere Mittelalter abzugleiten? Oder wäre das Mittelalter nicht ein zu großer Zeitsprung für die erdverwachsenen Marschleute aus dem Land der Welfen? „Landvolk kündigt Proteste gegen Ausbreitung von Wölfen an“, meldeten die Herolde der epd gestern aus der Einöde zwischen Örtze und Uelzen. Offenbar hat sich eine wolfsmörderische Rotte mit Fackeln und Mistforken vor den Toren Hannovers zusammengerottet, um eines der drängendsten Themen unserer Zeit neben der Hexenplage, dem schwarzen Tod und dem Fall Jerusalems zu bearbeiten. „Das Zusammentreffen Mensch–Wolf reicht vom durch das Dorf spazierenden Wolf am Vormittag, vom Wolf am Zaun vor dem Kindergarten bis hin zu Grenzsituationen, wenn Pferde scheuen und Ross und Reiter in Lebensgefahr geraten“, wird der Landvolk-Vize zitiert. Was? Ein Übermittlungsfehler? Die armen Bauern protestieren gegen die ungebremste Ausbreitung der drittmals vermählten Wulffs in Niedersachsen? Schickt Ihnen unbedingtLandsknechte zu Hilfe, Langbogenschützen und Kürassiere!
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