: Cocktail für Kakerlaken
Küchenschaben meistern süße Sexprobleme
Küchenschaben haben es auch nicht leicht: „Kakerlaken müssen Sexleben wegen Zuckerfallen anpassen“, meldete gestern die Krabbelagentur AFP. Die kleine, aber widerspenstige Deutsche Küchenschabe ist die verbreitetste Kakerlakenspezies weltweit. Überall wuselt sie herum. Dagegen haben Menschen immer schon zuckrige Fallen aufgestellt. Seit Jahren aber bemerken Forscher, dass Kakerlaken gegen diesen Zucker eine Abneigung entwickeln. Was beim guten, alten Rein-raus-Spiel inzwischen Probleme bereitet. Normalerweise geht es dabei zu wie im wirklichen Leben: Männchen lassen über eine Drüse einen anziehenden Cocktail mit Malzzucker austreten. Das Weibchen springt dann auf den Rücken des Männchens, um die Süßigkeit aufzulecken – lange genug abgelenkt, dass das Männchen sich paaren kann. Allerdings brechen Weibchen, die gegen Glukose eine Abneigung entwickelt haben, die Paarung frühzeitig ab. Und nun? Verkürzen die Männchen das Vorspiel und mixen einen neuen schmackhafteren Cocktail. Clevere kleine Krabbler, diese Kakerlaken, smarter jedenfalls als Menschen, die in ihren Fallen noch ganz andere Probleme mit Sex haben.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
