brief des tages
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Ineffizient und teuer

„Die Praxis wird es zeigen“, taz vom 10. 3. 23

Die Frage von Bernward Janzing danach, warum die Politik über die (Nicht-)Zulassung von e-Fuels in Europa entscheiden sollte, lässt sich ganz einfach beantworten: Andernfalls tut es der Markt. Und was dann passiert, haben wir in etlichen Jahrzehnten neoliberalem Kapitalismus gesehen. Denn eFuels werden ein extrem teurer Kraftstoff werden und ausschließlich für die zahlungskräftige und willige Upperclass zur Verfügung stehen, damit diese weiterhin ihre völlig unnötig lauten Protzkarren durch die Gegend fahren kann. Das braucht unabhängig vom Klimaschutz kein Mensch. Schlicht sachlich falsch wird der Kommentar dann im letzten Absatz, wenn er behauptet, dass wir eFuels brauchen, um die exorbitanten Strommengen aus erneuerbaren Energien in Deutschland zu nutzen, anstelle Windkraft abzuregeln. Ein einfacher Faktencheck würde hier zeigen, dass dies selbst in 2050 noch in weiter Ferne liegt. Denn zunächst brauchen wir schiere Mengen an grünem Strom und daraus produziertem grünem Wasserstoff, um unsere Industrie und wenige Teile des Güter- und Flugverkehrs zu dekarbonisieren.

Simon Schreck, Berlin