herzensort: Traum in Rot, Grün, Blau und Gelb
Wenn ich ein Café eröffnen würde, dann würde es genau so aussehen, riechen und schmecken wie das Kajumi. Deshalb war mein erster Gedanke, als ich es in Berlin, Prenzlauer Berg entdeckte: Wie kann es sein, dass da jemand eine nahezu identische Vorstellung davon hat, was gut ist? Fast schon unheimlich war es mir, meinem „Café-Zwilling“ gegenüberzustehen, einem Mann mit braunen Augen und einer sympathisch zurückhaltenden Art.
Das Kajumi befindet sich in einem kleinen, erst einmal nichtssagenden Raum. Der ist aber so liebevoll eingerichtet wie viele Cafés in Italien oder Frankreich, wo man akzeptiert, was da ist, anstatt es mit teurer Deko zu perfektionieren.
Und so zieren das Café bloß ein paar Jugendstil-Fliesen, auf einem Holzbrett stehen Literaturklassiker von James Joyce und André Breton. Es gibt mediterran bemalte Keramik und Tische und Stühle in Rot, Grün, Blau und Gelb. Passend dazu heißt der selbst geröstete Kaffee „Farbenkaffee“. Und wenn man Appetit hat, kann man ein buttrig duftendes Croissant oder eine kleine Tarte au Citron Meringuée bestellen. Anna Fastabend
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen