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Wenn Berlin ein bisschen wie Palermo aussieht

Wie viel Müll produziert eigentlich so ein Restaurant pro Tag? Diese Frage stelle ich mir bei meinem abendlichen Spaziergang durch den Kiez zum ersten Mal. Grund sind die überquellenden Müllcontainer, die etwas verloren auf dem Bürgersteig stehen und mir alle paar Meter den Weg versperren. Nachdem ich um den dritten Container herummanövriert bin, dämmert es mir, dass die Müllflut etwas mit dem Warnstreik der Stadtreinigung zu tun haben müsste. Was würden wir alle bloß tun, wenn die Mit­ar­bei­te­r:in­nen beschließen, für ein paar Wochen zu streiken? Sind die Mülltonnen in meinem Innenhof eigentlich schon voll? Wo kommt der Müll am Ende eigentlich hin?

Eines der erstaunlichen Merkmale von Infrastrukturen ist, dass man sie erst dann bewusst wahrnimmt, wenn sie nicht mehr funktionieren. So eine Stadt ist schon ein sehr zerbrechliches Gefüge. Wenn nicht tausende orange­gekleidete Menschen jeden Morgen früh aufstehen würden, um täglich unseren Müll wegzukarren, würde hier in ein paar Tagen gar nichts mehr funktionieren. Selbstverständlich eigentlich, diese Leistung mit einem angemessenen Lohn zu würdigen. Jonas Wahmkow

Berlin-Friedrichs­hain

137.000 Ein­woh­ner:innen.

Viele Bars und Restaurants locken Be­su­che­r:in­nen in das Szeneviertel im Süden des Stadtteils. Ihr Müll bleibt meistens dort, zumindest bis die Stadt­reinigung ihn wegbringt.

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