piwik no script img

Wenn Galeria Kaufhof die letzte Rettung ist

Klar, die Motive kann man hinterfragen. Warum übernachte ich in einem Hotel und nicht in der Jugendherberge? Warum kauf ich mir eine Flasche Rotwein mit Korken und nicht mit Schraubverschluss? Warum verbringe ich den Abend im Hotelzimmer und nicht in der Kneipe?

Es war halt so, zwei Tage Recherche, Interviews, und abends auf dem Zimmer schnell noch abtippen. Was du hast, hast du.

Nur eines hatte ich nicht. Um die Flasche Wein ohne Schraubverschluss auf dem Hotelzimmer zu öffnen, brauchte ich einen Korkenzieher. Der gehört normalerweise zu meinem Taschenmesser. Mein Taschenmesser war in Berlin, ich dagegen in Cottbus.

Dies war der Moment, in dem zur Recherche über den Strukturwandel in der Lausitz noch die kam, wo man in deren Metropole ein Taschenmesser kaufen kann. Bei WMF in der Sprem­berger Straße? Fehlanzeige. Blechen-Carré? Vergiss es. Aber es gab ja noch Galeria Kaufhof. Das Warenhaus war meine Rettung.

Cottbus

98.359 Ein­wohner:innen.

Die Stadt in der Niederlausitz im Land Brandenburg wurde im Jahr 1156 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.

Nun wird Galeria in Cottbus bald schließen. Meine Taschenmesser-Recherche ist abgeschlossen. Die zum Strukturwandel wird noch eine Weile dauern. Uwe Rada

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen