: Bitte kein Wind mehr!
AFP bedrücken die Bundestagseingeweide
Sie kann einfach nicht von dem drückenden Thema lassen, unsere Leib-und-Magen-Agentur AFP. Bereits am 25. Januar 2023 erklärten wir Agence France Press zur „Gurke des Tages“, weil sie in der Schlagzeile einer Meldung „Rezepte gegen den aufgeblähten Bundestag“ ankündigte. Und was müssen wir alten Experten für Windbeuteleien da gestern lesen? „Neues Rezept gegen den aufgeblähten Bundestag“, versprach AFP. Die bedauernswerte Agentur bedrücken die Bundestagseingeweide schon sehr. Man kann es aber auch gut verstehen, wenn auf seinem erhöhten Platz der Bundestagsvize Wolfgang Kubicki wieder lauthals heiße Luft absondert und es bis zu den Hinterbänklern müffelt. Oder wenn Olaf Scholz nach dem schwer im Magen liegenden Mittagessen in der Bundestagskantine auf der Regierungsbank einen Schirm aufspannt, der angeblich der Rettung des deutschen Volkes diene. Solche anrüchigen Frechheiten hält kein Parlamentskorrespondent aus und kabelt deshalb grummelnd stets die gleiche Botschaft vom aufgeblähten Bundestag in die Zentrale. Doch es helfen noch immer keine bewährten Hausmittel: nicht die kuschlige Wärmflasche, nicht die kreisende Massage. Das beste Rezept gegen Blähungen wäre ein frischer Wind im Bundesdarm.
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