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Meister des Ranwanzens

Jägermeister feiert sich selbst als Milieugesöff

Gesöfffoto: taz-Archiv

Immer wenn einem eine neue Schockerwerbung des Sauflikörherstellers Jägermeister unterkommt, muss man an die berühmte Parodie von Ernst Volland aus dem Jahr 1981 denken: „Ich trinke Jägermeister, weil mein Dealer zur Zeit im Knast sitzt.“ Dass die Werbeleute für das Wolfenbütteler Gesöff zu viel davon kippen, lässt sich an der Pressemitteilung vom Mittwoch ablesen: „Jägermeister – Gereift für die besten Nächte.“ Darin finden sich reife Sätze zum Reifungsprozess der Plörre: „Einige der handgefertigten Eichenholzfässer sind bereits 100 Jahre alt. Mit hohem Aufwand gepflegt, stehen sie für Craftmanship seit Jazz in den goldenen Zwanzigern die Menschen in die Clubs zog, Jimi Hendrix und Janis Joplin 1969 auf der Bühne des ersten Woodstocks performten und das Berghain 2004 seine berüchtigten Türen öffnete.“ Schon Jazzer, Hendrix und Joplin tranken die Hirschpisse? Moment mal! Janis Joplin hat sich doch an Southern Comfort totgesoffen! Aber man will sich ranwanzen ans berghainige Milieu. Das nur eine Antwort auf den Mittelmaß-Stoff geben sollte: wegkippen! Es gibt Besseres. Weiß die Sechsämtertropfen-Fraktion der Wahrheit.

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