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Theo Waigel untot

Wandelt die ewige Augenbraue noch unter uns?

Martin Walser wird sich ins Fäustchen lachen. Jahrzehntelang musste sich der Schriftsteller die renommierte Auszeichnung „Augenbrauen des Jahres“ mit dem ehemaligen Bundesfinanzminister Theo Waigel (CSU) teilen. Jetzt sieht es so aus, als ob Waigel sich gern mal selbst verleugnet. „Theo Waigel mag gern unerkannt reisen – schon selbst für tot erklärt“, meldete die Voodoo-Agentur AFP am Montag. Demnach habe Waigel einem Groupie-Touristen in Südtirol gegenüber bestätigt, er sei nicht er selbst, sondern bereits gestorben. Fragt sich: Hat er denn jemals gelebt? Oder lebte er nicht vielmehr als Hologramm mit Haaren, als Grinsekatze der Echtwelt, von der nur die Büsche über den Augen sichtbar waren? Oder war er gar ein beißender Zombie, der alle, die ihm an die Brauen wollten, mitgerissen hat in den Abgrund? Neulich habe ein Mitarbeiter eines TV-Teams etwas von seinem Erkennungszeichen wegschneiden wollen, berichtete Waigel der AFP: „Ich habe gesagt: Lassen Sie das bitte bleiben – ich bring Sie um.“ Theo Waigel – der Serienaugenbrauenmörder. Sachdienliche Hinweise nimmt jeder CSU-Ortsverband außerhalb Bayerns entgegen.

Microbladingfoto: dpa

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