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Sprengt die Kette!

Ostwestfalen irrlichtert mit Kitsch gegen Krieg

Die dpa-Meldung, die am 2. Februar 2023 um Schlag 13.35 Uhr über die Ticker lief, ist sachlich und lapidar: „Am 24. Januar 2022 startete Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine.“ Aber hinter der Nachricht steckt eine Bombe. Denn erstens war es der 24. Februar, und nicht Januar – was die fleißige dpa nach x Stunden noch nicht korrigiert hatte –, und zweitens fordert dieser schreckliche, schreckliche Tag jetzt auch ästhetisch seine Opfer. Denn: „Ein Jahr später soll eine Menschenkette die Städte Münster und Osnabrück verbinden und weltweit für Frieden aufrufen.“ Schockschwerenot! Sie ist zurück, die humane Schlange des Schreckens, die Prozession des Grauens, die Mutter des Politkitsches: die Lichterkette. Und das ausgerechnet zwischen Osnabrück und Münster, zwei Horrormetropolen ganz unterschiedlichen Ausmaßes – und doch im Grunde ein und dasselbe! Zwei Bombenstädte, die sich so grün und blau sind wie Preußen und der VfL, wie Düsseldorf und Köln, Berlin (Ost) und Westberlin, Moskau und Kyjiw! 50.000 Menschen wollen das „Kriegsforum Münster“ und die „Kriegsinitiative Osnabrück“ aneinanderkleben. Letzte Hoffnung: „In Münster fällt die Resonanz bislang deutlich geringer aus“ (dpa). Münsteraner, glaubt an euch! Bleibt dem Schrecken fern!

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