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Und noch ein Ausrufezeichen

Eintracht Frankfurt gewinnt schon wieder nach Rückstand. Nach dem 1:2 sind die Verlierer vom FC Augsburg fast ein bisschen neidisch auf das Selbstvertrauen und die individuelle Stärke, die die Gäste einmal mehr an den Tag gelegt haben

Aus Augsburg Maik Rosner

Als Oliver Glasner nach dem Schlusspfiff die Gründe für das nächste gedrehte Spiel auflistete, sprach aus dem Trainer das neue Selbstvertrauen bei Eintracht Frankfurt. „Am Ende entscheiden wir, wie das Spiel ausgeht“, habe er der Mannschaft gesagt, berichtete Glasner, und seine Spieler hätten „sich nach dem schnellen Rückstand dafür entschieden, das Spiel zu gewinnen mit einer unglaublich tollen Mentalität, mit dem Glauben an sich“. Glasner führte in seinem Kurzreferat nach dem 2:1 (1:1) beim FC Augsburg am Samstag auch aus, was seine Kicker innerlich alles hätten vorbringen können gegen den nächsten Kraftakt, vier Tage nach ihrem Achtelfinal-Einzug in der Champions League, den die Frankfurter ebenfalls durch ein 2:1 nach einem 0:1-Rückstand bei Sporting Lissabon erreicht hatten.

Anstatt nun zu jammern, habe sich seine Mannschaft erneut konstruktiv daran gemacht, den Rückstand nach 35 Sekunden durch Mergim Berisha in den nächsten Sieg mit Ausrufezeichen zu verwandeln. Glasner war der Stolz anzusehen, als er auf die stressige Agenda verwies, um den Wert dieses Erfolges zu unterstreichen. Die Frankfurter haben bereits 22 Pflichtspiele in dieser Saison absolviert. Den insgesamt zwölften Sieg hatten Sebastian Rode (13.) und Ansgar Knauff (64.) mit ihren Toren herbeigeführt. Knauff schilderte anschaulich, welche Überzeugung die Frankfurter inzwischen verinnerlicht haben. „Wir haben uns von dem Gegentor nicht aus dem Konzept bringen lassen und haben einfach weiter so gespielt, als wäre nichts passiert. Wir haben einfach so gespielt, wie wir spielen wollten“, sagte Knauff, „mittlerweile ist es egal, welcher Gegner da steht in welchem Wettbewerb. Wir haben unseren Spielstil gefunden.“ Es sei „gerade nach dem Spiel gegen Lissabon eine super Leistung“ gewesen, ergänzte Rode, „das gibt uns auch wieder Selbstvertrauen“.

Die Schilderungen der Frankfurter erzählten viel über die entscheidenden Unterschiede zwischen den beiden Mannschaften mit der durchaus ähnlichen Herangehensweise. Auch die Augsburger verfolgen ja den Ansatz, Ballgewinne herbeizuführen, um danach schnell zu kontern. Doch im Unterschied zu den Frankfurtern sind bei den Augsburgern die Abläufe noch nicht so fest verankert und die Selbstgewissheit und Cleverness noch nicht so ausgeprägt. Seit sechs Pflichtspielen warten sie beim FCA nun auf einen Sieg, nur zwei Punkte konnten sie in dieser Phase ergattern. Vor allem aber blicken sie zurück auf zuletzt fünf Spiele, in denen sie stets führten, ihren Vorsprung aber immer verspielten und viermal sogar verloren. Das einzige Remis kam gegen Leipzig zustande (3:3), als die Augsburger schon 3:0 vorne gelegen hatten.

„Die waren hinten und haben sich nichts geschissen“

Julian Baumgartlinger, FC Augsburg

Beim FCA wissen sie, warum sie trotz vieler guter Ansätze zuletzt wenig Ertrag erwirtschaftet haben. Geschäftsführer Stefan Reuter verwies auf einige „Fehler zu viel im Defensivverhalten“. Beispiele dafür lieferte auch das Spiel gegen Frankfurt mit einem Ballverlust im Mittelfeld vor Rodes 1:1 und mit dem zu kurz abgewehrten Ball vor Knauffs 1:2. „Da müssen wir dazulernen“, sagte Reuter. Mittelfeldspieler Julian Baumgartlinger, 34, hob die „Resilienz“ der Frankfurter hervor, er sagte: „Die waren hinten und haben sich nichts geschissen.“ Es ist auch eine Frage der noch fehlenden Reife, dass es beim FCA gerade oft umgekehrt läuft. Zudem mussten die Augsburger zuletzt viele Ausfälle verkraften. Und natürlich verfügen die Frankfurter über die höhere individuelle Qualität. Reuter schwärmte vor allem von Mario Götze. Es sei, als habe der 30-Jährige „einen Radar um sich, dass er direkt mit dem ersten Kontakt raus aus dem Pressing spielt“. Reuter würde Götze ebenso gerne bei der WM im Trikot der Nationalelf sehen wie Augsburgs Stürmer Berisha.

Zuvor stehen für den FCA noch die Ligaspiele bei Union am Mittwoch und gegen Bochum am Samstag an. Kapitän Jeffrey Gouweleeuw empfiehlt, zur Abwechselung mal wieder zu gewinnen. „Darauf hat keiner Bock, nach jedem Spiel dazustehen mit einem eigentlich guten Gefühl, aber ohne Punkte“, sagte er.“

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