: Alles für die Kunst
Initiative „Bewerft uns“ ruft zu Breibewurf auf
Beginnen wir mit einer profanen Meldung vom Donnerstag: Den Haag (dpa) – Nach einer Attacke auf das Gemälde „Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge“ von Johannes Vermeer sind zwei Klimaaktivisten zu Haftstrafen von je zwei Monaten verurteilt worden. Ein Mann hatte sich mit dem Kopf am Glas des Rahmens festgeklebt. Ein anderer hatte die Aktion gefilmt. Ein dritter Mann, der sich mit der Hand an der Wand festgeleimt und Tomatensuppe auf das Gemälde geschüttet hatte, soll erst am Freitag vor Gericht erscheinen. Ende der Meldung. In Berlin hat sich unterdessen eine Künstlerinitiative mit dem Namen „Bewerft uns!“ gegründet. „Wir protestieren gegen die Big-Name-Policy der Klimalobby, die nur auf die großen Namen abzielt“, so die Initiatoren der Ini. In der Berliner Auguststraße wurden vor der Galerie „No Art for Oil“ erste umgewidmete Gulaschkanonen installiert, die mit Kartoffelbrei gefüttert und dem freien Kunstbewurf zur Verfügung gestellt werden sollen. Mit Knorr konnte bereits ein Sponsor gewonnen werden. „Auch bislang unbekannte Bilder haben es verdient, beschmiert zu werden“, so die Ini. „Wir wollen nämlich auch berühmt werden.“ Von den Klimaaktivisten gab es noch keine Reaktion.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
