Folge Zwei: Beachvolleyball

Im Fußball ist die reizvollste Art des spontanen Betrugs die Schwalbe. Wie aber lässt sich in anderen Sportarten spontan betrügen? Was springt dabei heraus und wie fällt die Strafe aus, wenn der Betrug auffliegt? Diesen Fragen widmet sich die taz.nord an dieser Stelle, solange die Fußball-Regionalliga pausiert.Der Angriffsspieler springt aus dem Sand nach oben und schmettert den Ball in Richtung seiner beiden Gegner. Denen bleibt nur ein verzweifelter Hechtsprung, aber nur ein kleiner Finger kann dieses Geschoss auf dem Weg in Richtung Boden beirren. Als der Ball Sekundenbruchteile später im Sand aufschlägt, folgt kein überschwänglicher Jubel, sondern nur das Raunen der Menge. Der Schiedsrichter hebt beide Arme und signalisiert „Der Ball war aus“. Ungläubig schaut der Spieler zum noch im Sand liegenden Gegner, der verschmitzt zwinkert. Diese unbemerkte Ballberührung vor dem Ins-Aus-Gehen nennt man in der Volleyball-Fachsprache „Tusch“. Geahndet wird sie auch im Nachhinein nicht. Anders als bei einer Schwalbe oder einem versteckten Foul handelt es sich nämlich um keinen bewussten oder gar planbaren Regelverstoß. Es ist eher eine Art Notlüge, um das Missgeschick mit der Ballberührung zu verheimlich. Auch sonst gibt es nicht besonders viele Möglichkeiten für spontanen Sportbetrug beim Beachvolleyball. Spielverzögerungen, das unerlaubte Führen des Balls oder das Greifen ins Netz sind entweder wenig Vorteil bringend oder vom Schiedsrichter recht leicht zu erkennen. Dafür können sich die ZuschauerInnen beim Beachvolleyball Supercup vom 8. bis zum 10. Juni in der Hamburger Hafencity über eine saubere Sportart freuen.  BIG