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Wenn Hamburgs Inseln richtig abgehängt sind

Hamburg-Veddel, 4.260 Einwoh­ner*innen. Die Veddel ist eine Elbinsel und gilt als abgehängter Stadtteil, auch wenn die Bahnen zum drei Stationen entfernten Hauptbahnhof planmäßig fahren. Bei den Bürgerschaftswahlen wird hier mehr links als grün gewählt.

Der Plan war gut: eine taz-Le­ser:in­nen­reise über Hamburgs Inseln mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Am S-Bahnhof Rothenburgs­ort die Frage an den Busfahrer, wo der Anschlussbus auf die Veddel abfährt. „Der fährt doch nicht!“, sagt er, als müsste das jeder wissen. Die App des Hamburger Verkehrsverbunds weiß es nicht und zeigt die Verbindung an. Wie das sein kann? „Die App ist ja nicht von uns, das macht’ne Fremdfirma!“, bellt der Fahrer.

Wir müssen die S-Bahn nehmen. Vorm Eingang ist eine Baustelle. Die Bauleiterin lässt uns durch – und schon liegt eine Mitreisende im Dreck. Am Berliner Tor wird auch gebaut. Von der Masse Mensch wird die Gruppe auf den steilen Holzstiegen fast zerrieben.

Der Bus zur Veddel ist rappelvoll. Er lässt drei Haltestellen aus, bleibt dann im Stau stecken. Eine junge Frau mit Tramperrucksack erklärt: „Unter einer S-Bahn-Brücke hat ein Lkw gebrannt, und jetzt kommt man fast gar nicht mehr auf die Insel.“ Diese Insel ist Wilhelmsburg, wo wir morgen hinwollen. Heute geht’s zurück aufs Festland mit der Hafenfähre 73. Die schert sich nicht um Brückenbrände, ihr Fahrtwind bläst uns um die Nase.Jan Kahlcke

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