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Archiv-Artikel

Sag Meister zu mir

GHP Bamberg wird nach einem 68:64-Sieg gegen Frankfurt erstmals deutscher Basketballmeister – für Coach Dirk Bauermann ist das bereits der achte Titel

BAMBERG dpa ■ Nach dem großen Wurf fand der Meisterjubel von Fans und Spielern erst im Morgengrauen ein vorläufiges Ende, und auch Erfolgscoach Dirk Bauermann geriet im Moment des Triumphes für die Basketballer des GHP Bamberg ins Schwärmen: „Das ist jetzt mein 8. Titel in 15 Trainerjahren und für mich und Bamberg ein ganz besonderer.“ Doch dann blickte der Meistermacher wieder in die Zukunft. „Es ist schwierig genug, auf den Thron zu steigen. Viel schwieriger ist es, oben zu bleiben“, mahnte der Nationaltrainer nach dem im 3. Anlauf perfekt gemachten Meistertitel für den Traditionsclub.

Mit einem 68:64-Zittersieg gegen den entthronten Titelträger Opel Skyliners Frankfurt hatten die Bamberger am Donnerstagabend in der entscheidenden Play-off-Finalpartie ihre Heimstärke ausgespielt und nach den vergebenen Anläufen der beiden vergangenen Jahre den Triumph besiegelt. „Wundervoll“, jubelte Chris Ensminger. „Endlich, endlich“, rief Derrick Taylor. „Einfach verrückt“, befand Demond Mallet – und alle starteten in der mit 4.750 Zuschauern ausverkauften „Frankenhölle“ zur Siegesfeier mit Sekt, Bier und Zigarren.

„Sag einfach Meister zu mir“ stand auf den T-Shirts, die sich die Bamberger im Überschwang überstreiften. Doch der erste Meistertitel in der Vereinsgeschichte war alles andere als ein Selbstläufer: Zwar konnten die Bamberger wegen einer Frankfurter Schwächephase bis zur Halbzeit einen Vorsprung von 13 Punkten herausspielen, doch Skyliners-Coach Murat Didin griff zur Pause in die Trickkiste: Seine zeitweise erschöpft wirkende Mannschaft bat er zur Halbzeit ins Freie vor die aufgeheizte Halle. Mit frischem Wind kamen die Gäste zurück ins Spiel. Doch am Ende retteten sich die immer nervöser werdenden Bamberger ins Ziel.

Ende gut, alles gut – auch die beiden Coaches ließen nach dem Finale alle Misstöne des Play-off-Krimis vergessen. „Die Serie hat keinen Verlierer verdient“, sagte Bauermann und: „Sie haben wichtige Leistungsträger verloren und sind trotz vieler junger Spieler bis ins Finale gekommen. Wir waren am Ende auf Grund des Heimvorteils der lachende Sieger.“

Auch Didin war trotz der verpassten Titelverteidigung nicht unzufrieden. „Wir hatten ein gutes Jahr in Frankfurt. Ich bin stolz auf mein Team. Es hat bis zuletzt alles gegeben und einen großartigen Kampf abgeliefert.“ Über seine Zukunft beim Ex-Meister wollte sich der angeblich von Besiktas Istanbul umworbene Trainer aber nichts entlocken lassen. „Das deutsche Basketball wird immer besser. Wir werden sehen, wie es weitergeht.“