: Das Erbe Pannen-Rudis
Wer wird der neue Scharping? Bartsch? Merz?
Mit Grauen erinnern sich Politbeobachter an Rudolf Scharping. Der SPD-Ziegenbart war leidenschaftlicher Fahrradfahrer – und das ganz ohne übertragenen Sinn, sondern tatsächlich auf der Straße. Allerdings war der rheinland-pfälzische Steckenpferd-Reiter nicht allzu gut bei Ausübung seines Hobbys. Zwei schwere Stürze musste Scharping verkraften. Eine Gehirnerschütterung und ein gebrochener Arm waren die Folgen. Was den zeitweiligen Verteidigungsminister nicht aufhalten konnte, später wurde er Präsident des Bundes deutscher Radfahrer. In Erinnerung an den großen Pannen-Rudi bewerben sich offenbar derzeit zwei führende Kräfte der Berliner Politik um seine Nachfolge. Erst brach sich CDU-Chef Friedrich Merz bei einem „Sportunfall“, wie es vornehm hieß, das Schlüsselbein und musste operiert werden. Dann stürzte Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch vergangene Woche vom Rad und liegt nun ebenfalls im Krankenhaus, wie dpa am Montag meldete. Fehlt nur noch, dass Robert Habeck vom Rad fällt und sich den Arsch bricht. Und was ist, wenn jetzt der Russe einmarschiert? Fragen sich die besorgten Bürger und fordern die offenbar heimlich ablaufenden Kämpfe um das Erbe Rudolf Scharpings sofort einzustellen. Rad-Rudi bleibt sowieso auf ewig unerreicht.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen