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Hartes Übersommern

Überlebenstraining für den nächsten Frierwinter

Immer wieder hören wir in letzter Zeit, dass die einzige Antwort auf die große Energiekrise, die uns alle spätestens im Winter überwältigen soll, das „Überwintern“ ist. Die Griechen bieten frierenden deutschen Rentnern ihre gut durchgewärmten Inseln an, und selbstverständlich ist die Urlaubsindustrie längst auf den Werbezug aufgesprungen: „Überwintern unter Palmen“, schrie uns gestern die Pressemitteilung eines Touristikunternehmens an und zählte südliche Länder als „Longstay-Ziele für Urlaub und Arbeiten im Winter“ auf. Früher hieß das Langzeitaufenthalt, heute Longstay. Das Dummdeutsch stirbt zumindest nie aus. Wobei bereits das Wort „Überwintern“ eine rechte Strafe ist. Denn wer überwintert, ist feige wie ein Warmduscher und hält nichts aus. Jedenfalls nicht so viel wie wir alten Unterwinterer, die es derzeit sogar schaffen, zu übersommern. Denn das ist die härteste aller Überlebenskünste: das Übersommern. Wenn es glühend heiß ist, der Krach draußen in den alles andere als lauen Sommernächten überhandnimmt und der gemeine Mensch stinkt, wie nur Menschen stinken können, dann ist das härtestes Überlebenstraining für den Winter. Ein „Longstay in real life“ sozusagen. Da muss sich selbst der Scheiß-auf-alles-Putin warm anziehen.

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