medienticker:
Instagram und Facebook löschen in USA Angebote für Abtreibungspillen
Facebook und Instagram haben begonnen, Angebote von Abtreibungspillen zu entfernen. Die fraglichen Social-Media-Posts zielten darauf ab, Menschen in US-Staaten zu helfen, in denen Abtreibungen verboten wurden. Am Freitag hatte der Oberste Gerichtshof der USA mit einer Entscheidung ein Grundsatzurteil aus dem Jahr 1973 gekippt, das den Abbruch einer Schwangerschaft als verfassungsmäßiges Recht verankert hatte.
Seitdem breiteten sich schnell Memes und andere Beiträge aus, in denen erklärt wurde, wie Schwangere rechtskonform Abtreibungspillen mit der Post erhalten können. Teils wurde die Zusendung der Rezepte angeboten. Fast unmittelbar begannen Facebook und Instagram, einige dieser Beiträge zu entfernen. Meta-Sprecher Andy Stone bestätigte am Montag in einem Tweet, das Unternehmen werde Nutzer*innen nicht erlauben, auf seinen Plattformen Arzneimittel zu verschenken oder zu verkaufen.
Das Medienanalyseunternehmens Zignal Labs zählte bis Sonntag 250.000 allgemeine Erwähnungen von Abtreibungspillen sowie Beiträge zu spezifischen Medikamenten auf unterschiedlichen Social-Media-Plattformen und im Fernsehen. (ap)
Frankreichs Sender streiken für Rundfunkgebühren
Aus Protest gegen die von der Regierung geplante Abschaffung der Rundfunkgebühren haben öffentliche Radio- und Fernsehsender in Frankreich am Dienstag gestreikt. Am Vormittag liefen auf den Radiosendern lediglich Musikprogramme, die Fernsehsender zeigten Wiederholungen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will die Rundfunkgebühren von 138 Euro jährlich abschaffen, um die Kaufkraft der Bevölkerung zu stärken.
Die Rundfunkgebühren werden in Frankreich nur von Besitzer*innen von Fernsehern gezahlt. Auf anderen Geräten lassen sich die Programme kostenlos verfolgen. Die Gewerkschaften befürchten bei einer Abschaffung Mindereinnahmen in Höhe von 3 Milliarden Euro und trauen dem Versprechen der Regierung nicht, dass dies ausgeglichen werden soll.
Die Abschaffung der Rundfunkgebühren ist Teil eines Gesetzes zur Stärkung der Kaufkraft, das in der kommenden Woche im Kabinett vorgestellt werden soll. (afp)
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