: Vergiftete Vögel
FAUNA Tote Greifvögel in Niedersachsen: Nabu fordert Kampf gegen Umweltkriminalität
In Niedersachsen werden immer mehr verendete Raubvögel gefunden. Die Ursachen heißen Carbofuran und Mevinphos, zwei verbotene, weil hochgiftige Insektizide, mit denen kriminelle Greif-Jäger ihre Köder tränken.
Das gab der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) auf seiner Landestagung in Celle bekannt. Besonders betroffen seien Bussarde und Eulen, aber auch streng geschützte Arten wie Milane oder Rohrweihen. Sprecher Uli Thüre präzisierte, dass dem Nabu zwölf Totfunde aus den letzten drei Jahren vorlägen. Wie gehabt häuften sich die aktuellen Fälle in den Kreisen Vechta und Diepholz, wo allein im April und Mai 2009 elf vergiftete Greifvögel aufgefunden wurden. Aber auch Cloppenburg und Großburgwedel seien betroffen. Täter wurden nie gefasst.
Greifvogelfang verstoße gegen Artenschutzrecht und müsse „streng und unnachgiebig verfolgt werden“, sagte der Nabu-Landesvorsitzende Holger Buschmann. Dies sei aber zurzeit in Niedersachsen nicht gewährleistet, da Umweltbehörden Umweltdelikte selten anzeigen würden. Zudem seien die Staatsanwaltschaften mit der Verfolgung anderer Strafdelikte meist schon ausgelastet.
Deshalb forderte Buschmann von Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) die Einrichtung einer Schwerpunktstaatsanwaltschaft Umweltkriminalität. Eine Sprecherin Sanders erklärte, eine neue Behörde müsse nicht sein, man sehe aber „Handlungsbedarf“ und habe die Staatsanwaltschaften angewiesen, die Vogelmorde strengstens zu verfolgen. MQ